1725

wurde im Großraum Riesa erstmalig Eisen und Stahl produziert.

1842

erhielten die Brüder Heinrich und Alexander Schönberg die Genehmigung zur Errichtung eines Eisenhüttenwerkes in Riesa. Nach englischem Vorbild wurden Erz und Kohle in Puddelöfen, mithilfe von Dampfhämmern zu Roheisen verhüttet. Der Bau eines Walzwerkes sicherte die Weiterverarbeitung des Stahls.

1849

kaufte Graf von Einsiedel das Stahlwerk.

Ende 19. Jhd.

nahm die Bedeutung des Eisenbahnverkehrs sowie die des Maschinenbaus zu, wodurch die Einsatzgebiete erweitert wurden. Achsen und Verbindungsplatten waren wichtige Erzeugnisse aus dem Riesaer Hüttenwerk. Im zusätzlich eingerichteten Rohrwerk begann die Fertigung patentgeschweißter Rohre. Aufgrund seiner Standortvorteile am Schifffahrtsweg der Elbe und an der Eisenbahnstrecke Dresden – Leipzig, erreichte Riesa eine Spitzenposition in der Schwerindustrie.

In 1911

wurde die erste europäische 110-kV Überlandleitung, von Lauchhammer nach Riesa, erbaut, welche die Produktionsbedingungen im Stahlwerk erheblich verbesserte.

Bis 1945

wurden kontinuierlich verschiedenste Stahl-Erzeugnisse produziert. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs waren es vor allem Rüstungskomponenten.

Zwischen 1945 und 1946

wird das Stahlwerk vollständig demontiert, um die Kriegsschulden gegenüber der Sowjetunion zu tilgen.

1947

im Februar fließt im Riesaer „Eisenkonstruktions- und Formstahlwerk“ der erste Stahl nach Kriegsende.

Von 1949 bis 1989

wird der Riesaer Stahlbetrieb in die Planwirtschaft der DDR eingebunden. Das Stahlwerk gewährleistet mit dem eigenen Ambulatorium, Kulturhaus, Sportstätten und Ferienheimen die soziale und kulturelle Betreuung seiner Beschäftigten und avanciert zum Vorzeigebetrieb.

1968

Gründungsjahr von Feralpi Siderurgica in Lonato, Italien.

1990

Mit der deutschen Wiedervereinigung wird die Aktiengesellschaft „Stahl- und Walzwerk Riesa AG“ mit dem Ziel gegründet, die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten. Aufgrund der technisch veralteten Ausrüstung sowie des Zusammenbruchs traditioneller Absatzmärkte im Ostblock, erweist sich das Vorhaben als aussichtslos.

1991

erwirbt der italienische Stahl-Produzent Feralpi Siderurgica 230.000 m² Grundstücksfläche, um hier ein modernes Stahlwerk zu errichten. Zur Vorbereitung des Geländes wird das alte Werk fast vollständig demontiert.

1992

wird die Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH (ESF) auf historischem Boden gegründet. Riesa feiert seinen Eintritt in das neue Zeitalter der Stahl-Produktion. Es umfasst den 75 t-Elektrolichtbogenofen, die Pfannenofenanlage L.F., die moderne Stranggießanlage mit 4 Linien sowie das Konti-Stabstahl- und Drahtwalzwerk für Bewehrungsstähle. Insgesamt entsteht eine der modernsten Anlagen in Europa, die mit verschiedenen Instrumenten die aktuellen Umweltschutz-Anforderungen innerhalb und außerhalb des Stahlwerks erfüllt.

1994

fließt in der neuen Produktionsstätte der erste Stahl.

1995

wird das Walzwerk in Betrieb genommen. Ab diesem Zeitpunkt verließen das Stahlwerk jährlich 500.000 Tonnen Betonstahl.

1999

Gründung von Elbe-Schrott-Recycling und Bau der neuen Shredderanlage. Dies ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Schrottversorgung..

Im Jahr 2001

werden ca. 600.000 t Stahl und etwa 480.000 t Walzstahl produziert. Diese Leistung ermöglichen die Beschäftigung von 370 Mitarbeiter.

2002

beginnen die Drahtwerke mit der Produktion von Listen- und Lagermatten. Die Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH ersetzt Elektroenergie teilweise durch ein Sauerstoff-Erdgas-Gemisch. Dafür wird eine Luftzerlege-Anlage der Firma „Air Liquide“ auf dem Werksgelände errichtet. Sie ersetzt den riskanten Transport von Flüssigsauerstoff in Tankwagen.

2003

Verschmelzung der Elbe-Schrott-Recycling GmbH mit der Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH.

2004

wird in Italien die Feralpi Holding S.p.A. gegründet. Sie übernimmt die Leitung und Verwaltung der Feralpi-Firmen im In- und Ausland.

In 2006

findet die Installation der neuen Aktivkohleinjektions-Entstaubungsanlage statt. Die Produktpalette der Drahtwerke wird um Abstandshalter erweitert. Produziert die Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH ca. 1.000.000 t Fertigprodukte mit knapp 600 Beschäftigten.

2008

Die Technologie zur Luftreinhaltung wird als beste verfügbare Technik 2009 beim Bundesumweltministerium angemeldet und es erfolgt die Erstzertifizierung nach ISO 14001 (Umweltmanagement).

In 2009

wird die Technologie zur Luftreinhaltung als beste verfügbare Technik beim Bundesumweltministerium angemeldet und es erfolgt die Erstzertifizierung nach ISO 14001 (Umweltmanagement).

2010

erreichen die Dioxin-Messungen ihr niedrigstes Niveau in der Firmengeschichte.

In 2011

erfolgt die Veröffentlichung der ersten eigenständigen, zertifizierten Nachhaltigkeitsbilanz für den Firmenstandort Riesa sowie die zwei ausländischen Drahtverarbeitungswerke in Kralupy/ Tschechien und Csepel/ Ungarn. Die Schrotthalle wird auf einer Länge von 150 m geschlossen um Staub- und Lärmemissionen zu reduzieren. Der Umschlag der Shredderleichtfraktion erfolgt in einem geschlossenen Containersystem, dadurch wird die Staubfreisetzung vermindert.

2012

folgt die Erteilung der Änderungsgenehmigung nach § 16 BImSchG zur Energieerzeugung aus Abwärme der Stahlproduktion (Dampfproduktion (30 t/h), aus 20 t Dampf/h Stromerzeugung in einer ORC-Turbine (2,57 MW) i. V. mit der Errichtung einer Dampftrasse zur Versorgung externer Abnehmer (ca. 10 t Dampf/h)). Im selben Jahr werden leistungsfähigere Befeuchtungsfahrzeuge für Fahrstraßen und Umschlagplätze, sowie neue Kehrmaschinen in Betrieb genommen. Es findet die Validierung der ersten Umwelterklärung nach EG Verordnung Nr. 1221/2009 (EMAS III) und Registrierung im europäischen EMAS-Register aller Riesaer Unternehmen statt. Im selben Jahr feiert Feralpi-Stahl sein 20-jähriges Jubiläum.

2013

gibt es den Sächsischer Umweltpreis für die neue Dampf- und Energieerzeugungsanlage der ESF (Generierung von Energie aus Abwärme des E-Ofens). Öffentlichkeitsarbeit in Form von Informationskampagnen, Bürgergesprächen und Runden Tischen wird intensiviert.

2014

erfolgt dann die Erstzertifizierung von Feralpi Stahl (Riesa) nach der Norm DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement), sowie die Erteilung der Änderungsgenehmigung nach § 16 BImSchG zur Kapazitätserweiterung Stahlwerk auf 1.400.000 t/a und Walzwerk auf 1.200.000 t/a i. V. mit weitreichenden umwelt- und verfahrenstechnischen Modernisierungsmaßnahmen, insbesondere zur schall- und lufttechnischen Optimierung der Produktion von ESF.

2015

werden Kommunikation und Transparenz dadurch verbessert, aktuelle Auszüge von originalen Emissionsmessberichten auf der Internetseite regelmäßig zu veröffentlichen.

Von 2017 auf 2018

findet die Aufnahme von Feralpi Stahl in die branchenübergreifende Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen, als erstes sächsisches Unternehmen für besondere Leistungen im Klima- / Umweltschutz und als Vorreiter bei Energieeinsparungen, statt.

Im Jahr 2020

wird die erste Konsolidierte Nichtfinanzielle Erklärung auf Freiwilligenbasis veröffentlicht, im Einklang mit der Transparenz und Rechnungslegung.

2022

erscheint anlässlich dem 30-jährigen Firmenjubiläum ein Film, der die Geschichte von damals bis heute zeigt.