FERALPI GROUP: STRATEGISCHE INVESTITIONEN 2023
ALS WEITERER SCHRITT ZUM KLIMAFREUNDLICHEN STAHL
DIE MUTTERGESELLSCHAFT VON FERALPI STAHL INVESTIERTE IM LETZTEN JAHR 169 MILLIONEN EURO IN DIE EFFIZIENZSTEIGERUNG UND ELEKTRIFIZIERUNG DER PRODUKTIONSPROZESSE SOWIE IN BAU EINES NEUEN WALZWERKS IN RIESA.
DER KONZERN ERHÄLT SBTI-VALIDIERUNG SEINER 2030-ZIELE ZUR REDUZIERUNG DER CO2-EMISSIONEN.
SCOPE-1- UND SCOPE-2-EMISSIONEN UM 24% REDUZIERT.
2023 SCHLIESST MIT STABILEN PRODUKTIONSVOLUMEN UND UMSATZRÜCKGANG GEGENÜBER AUSNAHMEJAHR 2022 AUFGRUND VON HOHEN ENERGIEPREISEN UND VERKNAPPUNG VON STAHLSCHROTT. DIE GRUPPE PRÄSENTIERT ERSTMALS INTEGRIERTE BERICHTERSTATTUNG.
- STAHLPRODUKTION: 2,4 Millionen Tonnen
- GESAMTNETTOERGEBNIS: 18,9 Millionen Euro
- GESAMTNETTOVERMÖGEN: 996 Millionen Euro
Vor dem Hintergrund einer deutlichen Verlangsamung des europäischen Stahlmarktes setzt die Muttergesellschaft von FERALPI STAHL, Feralpi Group, die im letzten Jahr angekündigten Maßnahmen des Industrieplans fort. In diesem Rahmen tätigt sie die geplanten Investitionen zur Entwicklung neuer industrieller Prozesse, die darauf abzielen, Umweltauswirkungen durch Effizienzsteigerungen und Elektrifizierung zu reduzieren.
Feralpi Group bestätigt ihre Investitionen trotz des aktuellen Marktumfelds, das in ganz Europa und insbesondere in Deutschland von einer starken Abnahme der wirtschaftlichen Dynamik geprägt ist.
INVESTITIONEN
Die technischen Investitionen beliefen sich auf 169 Millionen Euro. Feralpi Group setzte ihre Investitionen sowohl in der Produktion als auch in der Logistik fort.
Insbesondere der Bau des neuen Walzwerks am Standort von FERALPI STAHL in Riesa (Sachsen) wurde vorangetrieben. Ende des Jahres soll der Testbetrieb der neuen Anlage aufgenommen werden. Die Anlage soll erstmals in Deutschland Coils mit einem Gewicht von bis zu 8 Tonnen für den Bausektor in einem innovativen, vollständig elektrifizierten und emissionsfreien Prozess herstellen.
Darüber hinaus wurde in Deutschland 2023 eine neue Schrottaufbereitung eröffnet, die den Schrottverarbeitungsprozess optimiert und effizienter gestaltet, um Produktivität und Qualität zu steigern.
In Italien wird 2024 im Werk Feralpi Siderurgica die neue Spooler-Anlage in Betrieb genommen, die das Angebot für die Kunden vervollständigt. Ebenfalls in Italien, in Lecco (Spezialstähle), wird in Kürze die moderne Garret-Linie in Betrieb genommen, die die Flexibilität und Vielseitigkeit erhöht.
Mit diesen Investitionen verstärkt die Gruppe ihre Fähigkeit, die technologische Entwicklung nicht nur auf die technischen Anforderungen des Marktes auszurichten, sondern auch auf die Notwendigkeit, emissionsarme Stähle sowohl für den Infrastrukturbereich als auch für den Maschinenbau anzubieten.
EMISSIONSMINDERUNG: ERREICHTE UND ZUKÜNFTIGE ZIELE
Feralpi Group konnte im vergangenen Jahr ihr konkretes Engagement im Rahmen der ESG-Strategie bestätigen und ihre Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 24% gegenüber dem Vorjahr reduzieren.
Darüber hinaus hat die international renommierte Organisation SBTi (Science Based Targets Initiative) die Ziele der Feralpi Group zur Reduktion von CO2-Emissionen und anderen klimarelevanten Gasen bis 2030 validiert.
Im Kerngeschäft der warmgewalzten Produkte sollen die spezifischen Scope 1, 2 und 3 Emissionen bis Ende des Jahrzehnts um 50% sinken. Darüber hinaus hat sich Feralpi Group verpflichtet, auch die verbleibenden absoluten Scope 3 Emissionen (außerhalb des Kerngeschäfts) um 25% zu reduzieren.
Diese Ziele stehen im Einklang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen dazu beitragen, die Erderwärmung auf weniger als 1,5°C zu begrenzen.
BILANZ (KONSOLIDIERT FERALPI HOLDING SPA)
Die konsolidierte Bilanz 2023 der Feralpi Holding weist ein stabiles Produktionsvolumen von 2,42 Millionen Tonnen und einen Umsatz von 1.733 Millionen Euro aus, was einem Rückgang um 27% im Vergleich zu den außergewöhnlichen Ergebnissen von 2022 mit 2.398 Millionen Euro entspricht. Der Produktionswert beläuft sich auf 1.736 Millionen Euro.
Die starke internationale Ausrichtung bleibt mit einem Umsatzanteil der Auslandsaktivitäten von 61% erhalten – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (63%).
Der Umsatzrückgang im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 geht mit einem Anstieg des Anteils der Produktionskosten am Umsatz einher, insbesondere des Rohstoffverbrauchs, dessen Anteil am Produktionswert von 50,9% auf 63,8% gestiegen ist. Dies führt zu einem deutlichen Rückgang des EBITDA auf 83,2 Millionen Euro (4,8% des Produktionswerts) gegenüber 501,7 Millionen Euro (19,8%) im Jahr 2022.
Nach Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 64,2 Millionen Euro, die aufgrund der Investitionstätigkeit der Gruppe gestiegen sind, sinkt das Gesamtnettoergebnis auf 18,9 Millionen Euro gegenüber 334,2 Millionen Euro im Jahr 2022.
Die Nettofinanzposition verändert sich aufgrund der umfangreichen Investitionstätigkeit im Laufe des Jahres, bleibt jedoch positiv. Die liquiden Mittel übersteigen die Finanzverbindlichkeiten um 54,3 Millionen Euro (im Vergleich zu 15,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum).
„Der europäische Stahlmarkt befindet sich in einer komplexen Phase und verzeichnet zwischen 2022 und 2023 einen Rückgang der Produktionsmenge um ca. 10 Millionen Tonnen (-7,4% gegenüber dem Vorjahr). Vor diesem Hintergrund hält Feralpi Group trotz steigender Energiekosten und einer Verknappung von Stahlschrott im Elektrostahlbereich ihre Marktanteile. Die Gruppe bestätigt ihre Vision und ihre Fähigkeit zu deren Umsetzung mit ihrem Engagement, dem Markt ein zunehmend kohlenstofffreies Produkt anzubieten“, kommentiert Giuseppe Pasini, Präsident der Feralpi Group. „Die Anerkennung durch die SBTi bestätigt, dass die Ergebnisse, die wir bis 2030 erreichen wollen, und die Hebel, an denen wir ansetzen müssen, richtig sind und von der Wissenschaft anerkannt werden. Dies ist nicht nur für uns ein positives Feedback, sondern für alle unsere Stakeholder, da emissionsarmer Stahl einen Mehrwert für die gesamte Wertschöpfungskette und im weiteren Sinne für die Regionen und Gemeinschaften darstellt, in denen wir tätig sind.”
INTEGRIERTE BERICHTERSTATTUNG: FÜHREND IN DER EUROPÄISCHEN STAHLINDUSTRIE
Feralpi Group stellt ihr Engagement für die Nachhaltigkeit und deren tiefe Integration in ihre Aktivitäten und ihr Geschäft erneut unter Beweis und präsentiert ihren Geschäftsbericht erstmals in einem integrierten Ansatz. Ziel ist es, die finanzielle Berichterstattung mit der Kommunikation von Umwelt-, Sozial- und Governance-Informationen (ESG) zu verbinden.
Der Bericht soll den Stakeholdern einen umfassenden Überblick über die Wertschöpfung durch Feralpi Group sowie die Strategien geben, die der Konzern verfolgt, um dies kurz-, mittel- und langfristig nachhaltig fortzusetzen.
Die Entscheidung resultiert aus dem Bestreben der Konzernleitung, zukünftige gesetzliche Anforderungen, die durch die Corporate Sustainability Reporting Directive - CSRD (Richtlinie 2022/2464) und die neuen Berichtsstandards (ESRS - European Sustainability Reporting Standards, erarbeitet von der EFRAG - European Financial Reporting Advisory Group) eingeführt werden, vorwegzunehmen.
Darüber hinaus hat Feralpi Group 2023 eine eigene ESG-Scorecard definiert, um seine Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken, die Fortschritte im Hinblick auf die gesetzten Ziele zu überwachen und den Kommunikationsanforderungen der Stakeholder gerecht zu werden. Die Scorecard besteht aus 14 Zielen, deren Fortschritte und eventuelle Aktualisierungen jährlich im Einklang mit der Entwicklung der Strategie und der industriellen Prioritäten des Konzerns evaluiert werden.
Im Bereich Umwelt verpflichtet sich Feralpi Group, den Verbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren sowie die Wiederverwendung und das Recycling von Produktionsabfällen zu steigern. Im sozialen Bereich konzentriert sich die Gruppe auf die Fürsorge für, die Sicherheit und die Wertschätzung der Menschen, auf die Arbeitskultur, die Ausbildung, die Integrationspolitik und die regionale Entwicklung. Im Bereich Governance integriert Feralpi Group ESG-Aspekte in das Industriemodell, indem es die Transformation im Stahlsektor vorantreibt und Unternehmen entlang der Lieferkette ermutigt, nachhaltig zu wirtschaften.
MARKTÜBERBLICK
Im Jahr 2023 hat sich die wirtschaftliche Entwicklung sowohl in Europa als auch in den Schwellenländern abgeschwächt. Nach dem kräftigen Aufschwung im Anschluss an den Covid 19-Schock stagniert die weltweite Produktionstätigkeit weitgehend. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die Verlagerung des Konsums von Gütern zu Dienstleistungen, die Schwächung der europäischen Industrie, insbesondere in Deutschland, und die erschwerten Bedingungen für die Nachfrage, insbesondere für Investitionen, aufgrund der Kreditverknappung und des allmählichen Auslaufens der Notfallmaßnahmen.
Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Franziska Bücker
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