Stolperschwelle bei FERALPI STAHL erinnert an Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg
Ein Zeichen gegen das Vergessen
Mit der feierlichen Verlegung einer Stolperschwelle hat das
Unternehmen FERALPI STAHL am Mittwoch gemeinsam mit der Stadt Riesa und der
Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain an das Schicksal mehrerer tausend Zwangsarbeiter
und Kriegsgefangener erinnert, die während des Zweiten Weltkriegs auf dem Gelände
des damaligen Stahlwerks Riesa unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit
gezwungen wurden.
Die Stolperschwelle wurde von dem Künstler Gunter Demnig verlegt, dem Initiator des
europaweiten Stolperstein-Projekts. Gemeinsam mit einer begleitenden Gedenktafel
bildet sie nun einen festen Erinnerungsort auf dem Firmengelände von FERALPI
STAHL in Riesa.
„Die Stolperschwelle soll uns vor Augen halten, welches Unrecht an diesem Ort
geschehen ist. Sie steht für unsere Haltung: nicht wegzuschauen, sondern
Verantwortung zu übernehmen“, sagte Uwe Reinecke, General Manager von
FERALPI STAHL. In seiner Ansprache betonte er auch die Bedeutung des Erinnerns
für die heutige Zeit: „Gerade heute, in einer Zeit, in der Populismus unsere Gesellschaft
spaltet und das Mitgefühl leiser wird, bekommt das Erinnern eine neue Dringlichkeit.“
Auch Peter Franke, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
e.V., würdigte die Umsetzung der Initiative, die von seinem Verein mit angeregt worden
war: „Dass sich ein Unternehmen wie FERALPI STAHL öffentlich zur Geschichte
dieses Ortes bekennt und eine Stolperschwelle auf dem Werksgelände verlegen lässt,
ist ein starkes Zeichen für Verantwortung.“
Marco Müller, Oberbürgermeister der Stadt Riesa, hob in seinem Grußwort hervor:
„Dem Unternehmen FERALPI STAHL danke ich dafür, dass es sich zu seiner
historischen und gesellschaftlichen Verantwortung bekennt und diesen Gedenkort
ermöglicht. Ich hoffe, dass dieser Ort sehr häufig besucht wird – und wir viele
Möglichkeiten finden, den Menschen aller Generationen diesen Gedenkort
nahezubringen und sie damit für die historischen Zusammenhänge der Nazidiktatur
und ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu sensibilisieren.“
Historischen Recherchen zufolge wurden zwischen 1940 und 1945 auf dem damaligen
Werksgelände – das in jener Zeit zur Mitteldeutschen Stahlwerke AG im Flick-Konzern
gehörte – mehr als 1.700 ausländische Arbeitskräfte eingesetzt, darunter Zivilisten und
Kriegsgefangene aus über 20 europäischen Ländern. Viele von ihnen litten unter
schwerer körperlicher Arbeit, Mangelernährung und medizinischer Unterversorgung.
Hunderte überlebten diese Zeit nicht.
FERALPI STAHL sieht die Verlegung der Stolperschwelle als Teil seiner
gesellschaftlichen Verantwortung. Vielfalt, Menschlichkeit und Respekt sind Werte, die
im Unternehmen aktiv gelebt werden – etwa durch interne Sprachförderung,
Mentoring-Programme und gezielte Frauenförderung. Über 850 Mitarbeitende aus 24
Nationen arbeiten heute am Standort Riesa.
Die Feralpi Group
Die Feralpi Group ist einer der führenden Stahlhersteller Europas (1,7 Milliarden Euro Umsatz 2023, über 1.900 direkt Beschäftigte 2023 in sieben Ländern) und auf die Herstellung von Stählen sowohl für den Bausektor als auch für Spezialanwendungen spezialisiert. Die Entwicklung von Feralpi Siderurgica, dem 1968 in Lonato del Garda (Brescia) gegründeten und im Konzern führenden Unternehmen, ermöglichte die Bildung eines internationalen Konzerns mit einer diversifizierten und vertikalisierten Produktions- und Vermarktungskette. Feralpi möchte nicht nur einer der internationalen Marktführer in der Stahlbranche sein und dabei durch technologische Innovation, Nachhaltigkeit und Talententwicklung Spitzenstandards vorwegnehmen. Das Unternehmen möchte auch die besten Stähle für die Bau- und Maschinenindustrie auf möglichst nachhaltige Weise produzieren, dabei zum wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt der Gemeinschaften, zur Förderung der Region und zum Wohlbefinden der Arbeitnehmer beitragen und sich für den Übergang zu Entwicklungsmodellen engagieren, die auf eine höhere Inklusion und Effizienz zielen und geringere Umweltauswirkungen mit sich bringen.
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