Mit Beginn des Ukrainekrieges sind die Strompreise in Deutschland stark gestiegen. Dies belastet nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die mittelständischen Unternehmen – insbesondere in den energieintensiven Industrien. Bereits zu Beginn des Jahres forderten energieintensive Unternehmen von der Regierung einen Brückenstrompreis, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Auch FERALPI STAHL appelliert stetig an die Regierung, die Einführung des Brückenstrompreises zu beschleunigen. Unterstützung bekommt Feralpi dabei von vielen weiteren mittelständischen Unternehmen und der IG Metall: Gemeinsam sind wir laut.
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Bereits am 09.03.2023 veranstaltete die IGM mit Feralpi Stahl in Riesa einen ersten Stahl-Aktionstag, bei dem in Form eines Positionspapiers eine klare Botschaft an die Bundesregierung gesendet wurde. “Wir brauchen bezahlbaren Strom”, hieß es schon im März. Nach ausdrucksstarken Reden von Vertretern der Branche, aber auch der SPD-Vorsitzenden Sachsens, Kathrin Michel, wuchs die Hoffnung, gehört zu werden. |
Im September ergriff FERALPI STAHL erneut die Chance: Zur Einweihung der neuen Schrottaufbereitung kamen zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Bei einer Podiumsdiskussion mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, Kerstin Maria Rippel (Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl), Dr. Mario Hüttenhofer (Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)) und Jörg Dickert (SachsenEnergie AG) setzte Feralpi erneut an und sprach sich für den Brückenstrompreis aus.
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Am 06.11.2023 trafen sich die Sächsische Staatsregierung mit Vertretern der regionalen Stahlwerke, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall zum Dritten Sächsischen Stahlgipfel. Neben FERALPI STAHL waren auch die Schmiedewerke Gröditz GmbH, die BGH Edelstahlwerke GmbH Freital, die Ervin Germany GmbH und die Mannesmannröhren-Werk GmbH vertreten. Die klare Erkenntnis: Die ökonomische und ökologische Transformation, die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien sowie die Energiepreisentwicklung stellen die sächsischen Stahlwerke vor große Herausforderungen.
Die Beteiligten einigten sich in einem weiteren Positionspapier auf folgende Punkte:
1 - Sachsen bekennt sich zu seinen energieintensiven Branchen, die am Beginn von zahlreichen Wertschöpfungsketten und -netzen stehen.
2 - Die sächsische Stahlindustrie plädiert für die sofortige Einführung eines Brückenstrompreises durch die Bundesregierung zur gezielten Entlastung der stromintensiven Grundstoff- und Stahlindustrie – und damit zur Wahrung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, bis ausreichend erneuerbare Energien für einen günstigen Strompreis für alle zur Verfügung stehen – oder ein anderes adäquates Instrument.
3 - Die sächsische Stahlindustrie benötigt einen schnellen und unbürokratischen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie den fokussierten Aufbau der Wasserstoffnetze.
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Ein zweiter Stahl-Aktionstag der IGM fand am 24.11.2023 Gröditz bei den Schmiedewerken statt – auch hier mit dem klaren gemeinschaftlichen Appell für einen Brückenstrompreis.