In Riesa geht das erste im Scope 1 emissionsfreie Walzwerk Deutschlands in Betrieb.

Riesa, 15. Mai 2025. Mit der feierlichen Eröffnung des Walzwerkes setzt FERALPI STAHL neue Maßstäbe in der CO2-reduzierten Stahlproduktion. Mehr als 220 Millionen Euro hat die Feralpi Group, ein international tätiges Familienunternehmen aus Italien, am Traditionsstandort Riesa investiert – die größte Einzelinvestition in der deutschen Firmengeschichte. Mit Inbetriebnahme des Walzwerkes entstehen außerdem 100 neue Industriearbeitsplätze in Sachsen.

Das Spooler-Walzwerk vermeidet CO2-Emissoinen im Scope 1 vollständig und markiert einen technologischen Quantensprung. Es ist das erste seiner Art in Deutschland, das das sogenannte Endloswalzen durch Knüppel-Schweißen ermöglicht und mit einem emissionsfreien, induktiven Ofensystem ausgestattet ist. Ein 300 Meter langer Heißbeschickungs-Rollgang verbindet das neue Walzwerk direkt mit der bestehenden Stranggussanlage. Diese kontinuierliche Heißführung wird elektrisch betrieben und vermeidet so direkte CO₂-Emissionen. Damit leistet FERALPI STAHL einen wichtigen Beitrag zur schrittweisen Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Produziert wird künftig ein warmgespooltes Coil mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen – ein Produkt, das neue Maßstäbe im Markt setzt.

Die Stahlindustrie steht vor einer gewaltigen Transformation.
Die Transformation hin zur Klimaneutralität verlangt nach innovativen Produktlösungen, effizienteren Prozessen und einer konsequenten Kreislaufwirtschaft. Die Stahlindustrie spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer erklärte: „Die Investition in das neue Spooler-Walzwerk zeugt vom Vertrauen des Unternehmens in den Industriestandort Sachsen. Es ist ein starkes Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Deshalb ist es mir so wichtig, dass Industrieunternehmen wie FERALPI STAHL auch künftig Bedingungen vorfinden, mit denen Wertschöpfung und technologische Transformation bei fairem Wettbewerb möglich sind. Denn das sorgt für unsere wirtschaftliche Souveränität, einen sparsamen Ressourceneinsatz und Industriearbeitsplätze. Die im Koalitionsvertrag des Bundes formulierten Ziele machen mich zuversichtlich, dass die neue Bundesregierung bei den auch für die Stahlindustrie entscheidenden Punkten zügig handeln wird. Das betrifft insbesondere wettbewerbsfähige Energiepreise und die Dauer von Genehmigungsverfahren.“

Giuseppe Pasini, Präsident der Feralpi Group, betonte: „Die Einweihung des neuen Walzwerkes in Riesa ist Ausdruck unserer langfristigen Vision und unseres kontinuierlichen Engagements in fortschrittliche Technologien zu investieren. Damit stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt und verfolgen eine immer nachhaltigere Produktion. Wir glauben fest an das Wachstumspotenzial Deutschlands und wollen ein Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs sein. Damit sich diese Zuversicht in konkreten Ergebnissen niederschlägt, ist ein gemeinsames Handeln mit der deutschen und europäischen Politik unerlässlich. Insbesondere sehen wir die dringende Notwendigkeit, das Problem der hohen Energiepreise anzugehen. Sie belasten die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie massiv. Wir müssen zudem Schrott als strategischen Rohstoff für die Kreislaufwirtschaft und eine resiliente Industrieproduktion anerkennen. Nur mit gezielter Unterstützung in diesen beiden Bereichen können wir unser volles Potenzial entfalten und einen wesentlichen Beitrag für eine prosperierende und nachhaltige Zukunft Deutschlands und Europas leisten!“

Symbol für Zukunftsfähigkeit und industrielle Transformation
Die neue Produktionslinie ist Teil eines umfassenden Modernisierungskonzepts. Neben dem Walzwerk wurden auch die Schrottaufbereitung, ein eigenes Umspannwerk sowie eine neue Werkslogistik auf den Weg gebracht. So kann der Recyclingprozess noch effizienter gestaltet und die Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen stabil integriert werden.

Uwe Reinecke, General Manager von FERALPI STAHL sagte: „Mit der Inbetriebnahme des neuen Walzwerkes machen wir ernst mit der Vision vom grünen Stahl! Wir investieren nicht nur in Technologien, sondern auch in Menschen, die diesen Wandel mitgestalten: Über 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Für uns ist das ein klares Bekenntnis zu Riesa, zu Sachsen und zum Stahlstandort Deutschland.“
Nach Abschluss der Investitionen in das Elektrostahlwerk wird die Zahl der Beschäftigten von 850 auf 950 Mitarbeitende am sächsischen Standort steigen. Als eines von nur zwei Stahlwerken in Deutschland trägt FERALPI STAHL in Riesa das EMAS-Siegel – ein Garant für Emissionen weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten.

 

Die Feralpi Group
Die Feralpi Group ist einer der führenden Stahlhersteller Europas (1,7 Milliarden Euro Umsatz 2023, über 1.900 direkt Beschäftigte 2023 in sieben Ländern) und auf die Herstellung von Stählen sowohl für den Bausektor als auch für Spezialanwendungen spezialisiert. Die Entwicklung von Feralpi Siderurgica, dem 1968 in Lonato del Garda (Brescia) gegründeten und im Konzern führenden Unternehmen, ermöglichte die Bildung eines internationalen Konzerns mit einer diversifizierten und vertikalisierten Produktions- und Vermarktungskette.

Feralpi möchte nicht nur einer der internationalen Marktführer in der Stahlbranche sein und dabei durch technologische Innovation, Nachhaltigkeit und Talententwicklung Spitzenstandards vorwegnehmen. Das Unternehmen möchte auch die besten Stähle für die Bau- und Maschinenindustrie auf möglichst nachhaltige Weise produzieren, dabei zum wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt der Gemeinschaften, zur Förderung der Region und zum Wohlbefinden der Arbeitnehmer beitragen und sich für den Übergang zu Entwicklungsmodellen engagieren, die auf eine höhere Inklusion und Effizienz zielen und geringere Umweltauswirkungen mit sich bringen.

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