Es brennt im Keller, das Treppenhaus ist verraucht, und wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden, ist auch nicht klar – in solchen Situationen ist es wichtig, schnell und effizient zu handeln, um größeren Schaden zu vermeiden. „Von daher arbeiten auch wir eng mit der Riesaer Feuerwehr zusammen, die am Samstag, den 12.09.2020, wieder eine Übung bei uns abgehalten hat", sagt Denis Malluschke, Brandschutzbeauftragter der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH. Dabei sind nicht nur die Kameraden aktiv, sondern auch FERALPI STAHL selbst. „Wir testen, wie gut unsere Meldekette funktioniert, der Wachdienst muss genau Bescheid wissen, und wir sind dafür zuständig, der Feuerwehr die nötige Ortskenntnis zu vermitteln. Zudem waren sechs Mitarbeiter als Komparsen im Einsatz."

Insgesamt rückten fünf Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Hauptwache, Riesa-Mitte und Riesa Gröba aus, um den fiktiven brennenden Keller im Gebäude der technischen Verwaltung beim Stahlproduzenten zu löschen und eingeschlossene Personen zu evakuieren. „Bevor wir mit der Menschenrettung und der Brandbekämpfung beginnen können, ist es immens wichtig, schnellstmöglich die Feuerwehrpläne lesen und anwenden zu können", sagt Wehrleiter Robert Gudat. „All das trainieren wir regelmäßig in verschiedenen Unternehmen, um im Ernstfall überall optimal vorbereitet zu sein."

Damit alles auch so echt wie möglich wirkt, sorgten Nebelmaschinen für genug Rauch. Auch die im August von FERALPI STAHL an die Riesaer Feuerwehr gespendeten Übungspuppen kamen zum Einsatz – sie standen stellvertretend für handlungsunfähige Personen, die geborgen werden mussten.

Die beiden Organisatoren sind sich einig, dass durch die Feuerwehrübung wiederholt Kenntnisse über betriebsinterne Abläufe verbessert und zugehörige Meldeketten verdeutlicht werden konnten. Positiv zu nennen sind die schnelle und sichere Reaktion des diensthabenden Wachdienstmitarbeiters Stefan Panitz, welcher die notwendigen Feuerwehrpläne inklusive örtlicher Einweisung der Rettungskräfte sicherstellte.

Der Kellerbrand sorgte für eine unkontrollierte Rauchausbreitung in den Treppenraum und schnitt so den Feralpi-Kollegen den Fluchtweg ab. Eine der schwierigsten Situationen für die Feuerwehr. Brandrauch stellt bei Bränden innerhalb von Gebäuden aufgrund seiner gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe und der mit ihm einhergehenden Sichtbehinderung die größte Gefahr für Personen dar und erschwert die Arbeit der Kameraden erheblich.

Mehrere Trupps unter Atemschutz bekämpften das Feuer im Kellergeschoss und führten die Personensuche durch. Eine frühzeitige Entrauchung kann dazu beitragen, die Überlebenswahrscheinlichkeit von vermissten Personen zu erhöhen, die Personensuche und die Brandbekämpfung für vorgehende Trupps zu erleichtern und Rettungswege zu sichern. Das Feuer konnte rasch bekämpft werden. Insgesamt waren 14 Einsatzkräfte im Einsatz, um acht Personen über Steckleitern, ein Drehleiterfahrzeug bzw. durch Notfalltragen aus den Umkleidebereichen zu evakuieren. Hierbei ist immer die Unterstützung von ortskundigen Mitarbeitern von zentraler Bedeutung. „Erst mal Ruhe bewahren" war das Fazit von Herrn Andre Jahn, Schichtelektriker des Walzwerkes, „es geht nur darum, dass die Rettungskräfte möglichst schnell vor Ort sind und eingewiesen werden."

Prävention lohnt sich! FERALPI STAHL bedankt sich bei den Riesaer Feuerwehren für die langjährige Kooperation und wünscht sich auch weiterhin eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

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